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Vom ersten Pinselstrich zur fertigen Arbeit: Georg Steidingers kreativer Prozess

Kunst entsteht oft aus einem kreativen Impuls heraus. Doch die Kunst von Georg Steidinger entfaltet sich meist nicht nur in einem Moment der Inspiration. Sie ist stattdessen Ergebnis eines dynamischen und langen Prozesses. Für den Kunstrebellen ist die Entstehung seiner Gemälde genauso wichtig wie das fertige Bild. Wie aus Ideen Bilder werden, lesen Sie hier.

Musikalische Inspirationsquelle: Kreativ auf mehreren Ebenen

Musik spielt eine wichtige Rolle im Leben von Steidinger. Aufgewachsen im musikalischen Umfeld, zogen ihn vor allem die Genres jenseits des Mainstreams an. Bis heute dienen musische Strömungen der Inspiration für seine Kunstwerke. Das beginnt bereits damit, dass der Künstler sich permanent mit Musik umgibt, während er kreativ ist. Doch die Verbindung zeigt sich auch visuell. Nicht selten beginnt der Künstler seine Werke damit, dass er Songtitel oder Auszüge der Lyrics mit Kreide in die Leinwand schlägt. Hinzukommen LP-Cover und Plakate. Sie werden teils übermalt und collagiert und bilden das Fundament der aussagekräftigen und lauten Gemälde. Somit kombiniert Steidinger auf ganz eigene Art und Weise die kreativen Welten der Musik mit jenen der bildenden Kunst.

Die Technik hinter der Tiefe: Schicht für Schicht

Ein wesentliches Merkmal von Steidingers Kunst ist die Technik der Schichtarbeit. Anders als bei vielen Künstlern, die ein Werk in einem Zug vollenden, trägt Steidinger Farbe, Kohle, Worte und Collagematerialien Schicht für Schicht auf. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten lässt er die Leinwand auch einmal wochen- oder monatelang ruhen. In dieser Zeit reflektiert er das bereits Geschaffene, nimmt Veränderungen vor und arbeitet weiter, sobald eine neue Idee ihn inspiriert. Diese Technik verleiht seinen Werken eine einzigartige Tiefe. Farben überlagern sich, Songtexte verschwinden unter neuen Schichten oder tauchen plötzlich wieder auf. Das führt dazu, dass seine Werke oftmals nicht „ganz fertig“ wirken. Diese Unvollständigkeit ist es jedoch, die Steidinger faszinierend findet. „Ich liebe das Unperfekte“, sagt er. Seine Werke sind nicht auf die traditionelle Leinwandmalerei beschränkt. Er experimentiert mit verschiedenen Materialien, um neue Texturen und Ausdrucksmöglichkeiten zu erschaffen. Neben Acrylfarbe und Kohle verwendet er LPs oder alte Werbeplakate, die er in seine Collagen integriert. Diese Materialien verleihen den Werken eine haptische Qualität und verstärken ihre narrative Ebene. Jedes Werk erzählt eine Geschichte – nicht nur durch Farbe und Form, sondern auch durch die Materialien und Texte, die Erinnerungen und kulturelle Bezüge mit sich tragen. Steidinger gelingt es, diese verschiedenen Medien so zu verbinden, dass sie zusammen eine Einheit bilden und zugleich Spannungen erzeugen, die den Betrachter immer wieder aufs Neue herausfordern.

Kunstwerk "LES FLEURS DU MAL"

Kunst als Prozess des Entstehens und Verwerfens

Ein zentrales Element von Steidingers Arbeitsweise ist der Mut, sich von der Vorstellung eines „perfekten“ Kunstwerks zu lösen. Der kreative Prozess ist für ihn ein Weg, der von Experimenten, Fehlern und ständigen Überarbeitungen geprägt ist. Oft übermalt er bereits fertige Teile seiner Werke, verwirft Ideen oder integriert neue Materialien, die den ursprünglichen Plan völlig verändern. Für Steidinger ist dieser Prozess der Verwerfung und Neuschöpfung ein wesentlicher Bestandteil seiner Kunst. Es ist die Freiheit, sich vom Endergebnis zu lösen und sich stattdessen auf den Weg zu konzentrieren, der seinen Arbeiten ihre emotionale und visuelle Tiefe verleiht. „Mich fasziniert nicht nur das Schöne. Zu jedem Schönen gehören auch die Schattenseiten“, sagt er. Für Georg Steidinger ist Kunst nicht nur das fertige Werk, sondern vor allem der kreative Prozess, der es hervorbringt. Schicht um Schicht, Strich um Strich entsteht eine einzigartige Tiefe, die nur durch die Freiheit der stetigen Neuschöpfung und Verwerfung möglich ist. Seine Werke fordern den Betrachter heraus, nicht nur das Endergebnis zu betrachten, sondern auch den Weg, den das Werk gegangen ist. Kombiniert mit gesellschaftskritischen Themen und Kritiken entstehen so einmalige Gemälde, die seinesgleichen suchen.

Weitere Informationen und verfügbare Werke unter:
www.steidinger.net

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