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Interview mit Sarah Stock

"Vom ersten Verkauf vor der Vernissage bis zur bahnbrechenden 'PERSONA'-Serie: Ein Einblick in die Welt der Künstlerin Sarah Stock, die Transparenz schafft und männliche sowie weibliche Energien in ihrer Kunst vereint."

Wie kam es zum Verkauf Ihres ersten Kunstwerkes?

Ich erinnere mich noch genau… als ich das erste Mal ausstellen durfte, mit 10 namenhaften Künstlern in Leipzig in einer großartigen Galerie. Ich baute einen Tag vor der Vernissage meine 3 Werke auf, die ich mitgebracht hatte und der Veranstalter beobachtete diese neugierig. Er zögerte nicht lange… zeigte mit dem Finger auf das Werk und sagte: „nehme ich“! Ich schaute ihn unglaubwürdig an, er nickte und plante schon direkt, wo er es sich aufhängen wollte. Er fackelte nicht lang und klebte den orangen Punkt auf. Das erste Werk verkauft! Und das noch vor der Vernissage-Eröffnung. So ein toller Moment und ein unbeschreibliches Gefühl.

Was schätzen die Sammler Ihrer Werke am meisten an Ihrer Kunst? 

Was ich immer wieder höre und mittlerweile mein Lieblingsbegriff ist… „Innovative Kunst“.
Ich denke, dass trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist etwas Neues, eine neue Erfindung bzw. Idee. Ich liebe es, die Transparenz ins Bild miteinfließen zu lassen und das unsichtbare, sichtbar zu machen. 

Was sind Themen besonderer Bedeutung, die Sie auch immer wieder in Ihrer Kunst behandeln?

Häufig sind in meiner Kunst Superhelden, Vorbilder oder Ikonen zu sehen. Sehr starke Charaktere, die in zerbrechlichen Materialien eingearbeitet werden.
Als Schöpferin meiner eigenen Welt liebe ich es, Strukturen menschlicher Imagination und Emotionalität tiefere Einblicke zu geben. 
Ich wünsche mir eine Welt, in der das Sinnbild der Emanzipation einer modernen Frau kulturell mehr anerkannt wird, die Menschen sich offener begegnen und sich nicht verurteilen, egal welche Herkunft, Gender, Klasse und Behinderung.
Mir ist es wichtig, Menschen zu animieren, hinter die Facetten zu schauen. 

Können Sie uns ein wenig mehr über die „PERSONA“-Serie erzählen? 

Persona ist eine neue Serie, an der ich arbeite, davon habe ich aktuell noch nichts veröffentlicht. 
Ich glaube, dass wird meine intimste Serie. Man entwickelt sich immer weiter und diesmal wollte ich noch einen Schritt tiefer gehen. Die Serie bewegt sich im Zusammenspiel zwischen männlicher und weiblicher Energie (Animus und Anima) und wie sie sich gegenseitig bedienen.
Bevor ich meinen Lebensgefährten kennengelernt habe, habe ich ausschließlich Frauen in Werke verarbeitet. Sehr starke Frauen, feministische Themen oder Menschen, die nur „meine“ Vorbilder waren.
Bei PERSONA geht es um mehr… die männliche und weibliche Energie, die jeder in sich trägt. Animus und Anima. Es handelt sich hierbei um zwei der wichtigsten Archetypen, also im kollektiven Unbewussten angelegt, von individueller Erfahrung unabhängige unanschauliche Strukturen der Möglichkeiten menschlicher Imagination und Emotionalität. Anima und Animus zeigen sich in Stimmungen und Launen, Begeisterung und Verliebtheit, in Träumen und Mythen. Die (inneren oder äußeren) Bilder von Anima und Animus beim individuellen Menschen können plakativ als „Personifikationen einer weiblichen Natur im Unbewussten des Mannes und einer männlichen Natur im Unbewussten der Frau bezeichnet werden.
Die Serie kommt im Mai 2024 raus und wird in Düsseldorf an der Kö veröffentlicht. Genaue Daten werden über Instagram (@sarahstock_art) bekanntgegeben. 

An welchem Punkt in Ihrem Leben haben Sie begonnen, sich als Künstler zu identifizieren?

Als Kreative habe ich mich schon immer identifiziert. Sei es in der Pubertät mich mit Schminke wild ausgetestet zu haben, mit Haarfarben die ersten Bilder gemalt, mich als Stylistin versucht zu haben, später als Schauspielerin gearbeitet oder ständig neue Erfindungen, die mir in den Sinn kommen, von Eigenkreationen der Cocktails bis hin zu kreativen Businesskonzepten. Aber als richtige Künstlerin erst seit dem Lockdown, als ich wirklich viel Zeit hatte zu malen, mich kreativ ausleben konnte und meine ersten Einnahmen generiert habe.

Wie kommt es zu Ihren Ideen und wie entwickeln Sie diese? 

Es gibt kein Zauberrezept der den Ideenschalter anknipst. Das kann beim Spazieren gehen, Wohnung putzen, unterhalten mit anderen Menschen oder sogar in der Langeweile entstehen. Was mich allerdings von einigen kreativen Menschen unterscheidet ist, dass ich es leise mag. Andere hören Musik, um in den flow zu kommen und ich mag die Stille. Damit ich meine Gedanken besser hören kann und meine Intuition besser fühle. 

Welche Orte / Räume haben eine besondere Bedeutung in Ihrer Kunst?

Mein Atelier ist mein schöpferisches Areal. Viel Licht, viel Platz und eine tolle Atmosphäre. Hohe Wände und Tageslicht von allen Seiten. Es ist mein persönlicher Rückzugsort, wo ich mich vollkommen dem kreativen Prozess hingeben kann.

Umgeben Sie sich mit anderen Künstlern? Wie sieht Ihr Umfeld aus? Gibt es hier Menschen, die auf Ihre Kunst einen Einfluss haben?

Ständig und überall! Ich habe sogar das Gefühl, Kreativität ist etwas ansteckend, auch die Menschen, die vorher nichts mit Kunst zu tun hatten, entwickeln eine regelrechte Begeisterung und Faszination von verschiedenen Kunstformen. Mir ist der Austausch sehr wichtig mit anderen Kreativen, da man nur so im fluss bleibt und sich gegenseitig stützen kann. 

Welche Rolle spielen Innovation und Tradition für Sie? 

Innovation ist bei mir sehr großgeschrieben, da meine Technik sehr innovativ ist. Tradition spielt insofern eine Rolle, um alte Muster zu durchbrechen. 
In den unerforschten Tiefen der menschlichen Psyche entdecke ich eine pulsierende Welt, die nach Emanzipation, Freiheit und Selbstbestimmung schreit. Jeder meiner Pinselstriche ist eine Hommage an die Stärke und den Mut der Frauen, die sich für ihre Rechte und Freiheiten einsetzen. Meine Kunstwerke sind nicht nur visuelle Erlebnisse – es ist ein Dialog, der die Bedeutung der Selbstbestimmung, Gleichheit und Freiheit in unserer Gesellschaft hervorhebt.
Meine Mission ist klar: Mit meiner Kunst möchte ich das Bewusstsein der Menschen für die Notwendigkeit der Selbstbestimmung, Freiheit und Gleichheit schärfen. Ich glaube fest daran, dass diese Werte uns als Gesellschaft voranbringen und eine stärkere, vereinte Gemeinschaft schaffen.
Ich träume von einer Welt, in der das Sinnbild der Emanzipation einer modernen Frau nicht nur akzeptiert, sondern kulturell gefeiert wird. Eine Welt, in der Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Klasse oder Behinderung ohne Vorurteile interagieren. Meine Vision ist es, durch meine Kunst einen Beitrag zu dieser Welt zu leisten, in der die Menschen sich gegenseitig mit Offenheit und Respekt begegnen.
Für mich ist Kunst weit mehr als nur Schönheit. Es ist ein Ausdruck von Mut, Unabhängigkeit und dem unermüdlichen Streben nach Gleichheit. In einer Welt, in der Schönheit oft oberflächlich bewertet wird, möchte ich zeigen, dass wahre Schönheit in der Tiefe unserer Überzeugungen, unserer Träume und in unserer Fähigkeit liegt, für das zu kämpfen, woran wir glauben.

Gibt es ein Kunstwerk in Ihrem Leben, dass Sie besonders beeindruckt hat? 

Ja. „Die Stadt erhebt sich“ von Umberto Boccioni. 
Ich war damals im MOMA in New York und sah dieses riesige Bild von ihm. Mit viel Feinarbeit und unbändig vielen Farben. Allerdings kam der Wow-Effekt erst, als ich ein Bild fotografieren wollte. Zuerst dachte ich, sein Werk sei ein sehr abstraktes Bild, aber als ich durch die Handykamera blickte, sah ich es… es waren Menschen und Pferde zu sehen. Das Bild wurde durch die Kamera scharf und klar und deutlich.
Ich schaute mir die Beschreibungskarte an und sah Umberto Boccioni lebte von 1882 bis 1916. Wie konnte man zu dieser Zeit so malen? Weit weg von einer Zeit, in der es Handykameras gab. Die Erinnerung daran lässt mich immer noch staunen. 

Was ist ihr Alleinstellungsmerkmal, mit dem Sie sich von anderen Künstlern unterscheiden?

Die interaktiven Bilder beziehen den Betrachter aktiv ein und wecken damit verstärkt seine Aufmerksamkeit sowie auch seine Motivation, sich mit meinen Werken auseinanderzusetzen. Sie kommunizieren mehrdimensional innerhalb aufeinander aufbauender Schichten, mit dem Betrachter, aber auch mit sich selbst. Ich arbeite viel mit Transparenz, denn ich möchte die Menschen ins Bewusstsein rufen, genauer hinzusehen und einen Perspektivwechsel zu zeigen. Denn jeder sollte sich und seiner Wirkung bewusst sein. 

Haben Sie aktuelle oder zukünftige Projekte, über die Sie gerne sprechen möchten? 

Eines meiner größten Projekte steht gerade in den Startlöchern, die erste eigene Galerie in Düsseldorf an der Kö. Ich arbeite gerade mit Hochtouren an der Eröffnung. Über Instagram werde ich diese bald bekanntgeben. Mein ganzes Herzblut steckt gerade in diesem Projekt und ich freue mich über zahlreiche Kunstinteressenten und Besucher.

Weitere Informationen zur Künstlerin finden Sie unter:

https://www.sarahstock.com

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